Veredelungsarten

Kalenderveredelung – Beschichten

Drip-Off-Lack

Hier versteht man ein mehrstufiges Inline-Veredelungsverfahren in der Offsetdruckmaschine. Dabei wird in einem Arbeitsgang zuerst 4-farbig gedruckt, danach partiell Mattlack (Öldrucklack) aufgedruckt und anschließend das ganze Bild flächig mit Glanzlack (Dispersionslack, wasserbasierend) überdruckt.

Die Trocknung erfolgt ebenfalls im gleichen Arbeitsgang. An den Stellen, an denen sich bereits Mattlack befindet, „perlt“ der Glanzlack wieder ab. Gleichzeitig bietet die vollflächige Überdruckung guten Schutz. Besonders geeignet für gestrichene Papiere. Kostengünstige Alternative zum UV-Lack.

Drip-Off Lack

Glanzlack

Eine mit Glanzlack überzogene Fläche reflektiert das Licht stärker und erzeugt damit ein Hochglanz-Image.

Glanzlack gibt es sowohl als Drucklack (Ölbasis) als auch als Dispersionslack (Wasserbasis). Beide schützen und veredeln Ihr Produkt. Der Dispersionslack ist dabei noch resistenter gegen „vergilben“.

Glanzlack

Mattlack

Eine mit Mattlack bedruckte Fläche streut das Licht auf der Papieroberfläche. Schärfere Bilder, bessere Lesbarkeit von Text, Eliminierung von Blendflecken. Da matt lackiertes Papier deutlich ebener und glatter aussieht, wirken solche Druckprodukte oft sehr reduziert, puristisch und edel.

Auch Mattlack gibt es sowohl als Öldruck- als auch als Dispersionslack. Mattlack zeigt eine gewisse Anfälligkeit für „stumpfe“ Kratzer.

Mattlack

Duftlack

Druckeffektlack, der mikroskopisch feine Kapseln mit Aromastoffen beinhaltet. Diese werden durch Druck oder Reibung aufgeschlossen und geben dann ihren Duft frei. Auch noch nach Jahren! Duftlack wird immer als letzte Schicht auf das fertige Produkt gedruckt.

Es gibt mittlerweilen sehr viele, mehr oder weniger authentische Düfte.

Duftlack

Partieller Lack

Dies ist ein Verfahren, das mit unterschiedlichen Lacken ausgeführt werden kann. Durch Aufdrucken von Lack an nur wenigen, bestimmten Stellen kann eine „Hervorhebung“ dieser Stellen erzielt werden.

Effekte wie Relief, Räumlichkeit oder Strukturen können simuliert werden. Den umgekehrten Effekt erzielt man durch Aussparen in einer geschlossenen Lackfläche.

Partieller Lack

Schmuckfarben (Sonderfarben)

Fünf Farbwerke plus Lackwerk machen´s möglich: Druck plus Schmuckfarbe plus Lack in einem Arbeitsgang.

Sonderfarben sind Farben, die nicht aus der Skala (CMYK – Cyan, Magenta, Yellow & Black) gemischt werden. Sie werden zusätzlich gedruckt, um den ursprünglichen Farbraum zu erweitern. Der Begriff umfasst Vollton-Farben aus verschiedenen Farbskalen, (z.B. Pantone, RAL, HKS) ebenso wie Effekt-, Leucht- oder Metallic-Farben.

Schmuckfarben (Sonderfarben)

Partieller Kleber

Ein vorbereitendes Verfahren.

Dabei wird an bestimmten Stellen Kleber (Leim) statt Farbe aufgedruckt. An diesen Stellen können anschließend andere Materialien aufgebracht werden. Beim Adventskalender  z.B. Glimmer oder Gegenkleben der bedruckten Rückwand hinter den Türchen.

Partieller Kleber

Glimmer

Dabei wird per Offsetdruck Leim statt Farbe auf das fertig gedruckte Produkt aufgedruckt. Über den noch feuchten Leim wird Glimmer gestreut und anschließend wieder abgesaugt. Der Adventskalender läuft dann noch durch eine Art Ofen, in dem der Glimmer eingebrannt wird.

Große oder unregelmäßig gestanzte Adventskalender werden manuell mittels eines Holzstempels mit Latexstegen mit Leim versehen und manuell mit Glimmer bestreut.

Glimmer gibt es in unterschiedlicher Körnung und zahlreichen, zumeist Metallic-Farben.

Glimmer

Kalenderveredelung – Prägen

Planprägen

Darunter versteht man die teilweise Verformung des Ausgangsmaterials mit einem Prägewerkzeug durch Druck und/oder Hitze. Das Werkzeug kann ein Stempel oder eine Walze sein, immer jedoch eine Hochdruckform, d.h. die prägenden Teile sind erhaben und seitenverkehrt.

Kann als Blindprägung oder Heißfolienprägung ausgeführt werden. Von Blindprägung spricht man, wenn das Trägermaterial (meist Leder oder Karton) nur verformt/komprimiert und nicht weiter behandelt wird.

Heißfolienprägung ist eine Kombination aus Veredelung durch Verformen und Fügen. Dabei wird unter Druck und Temperatur (80°C – 220°C) auf die geprägte Fläche noch eine Prägefolie übertragen.

Planprägung

Reliefprägung

Reliefprägung ist die 3-D-Hervorhebung von Objekten (z.B. Schriften oder Ornamenten). Man benötigt dazu zwei genau ineinander greifende Prägewerkzeuge: Prägeform und Gegenform (Matrize und Patrize). Unter dem Einfluss von Druck und Hitze wird das Material zwischen diesen beiden Formen einesteils verdichtet, andernteils an den Kanten auch gedehnt, sodass ein dreidimensionales Basrelief entsteht.

Auch dieses Verfahren kann als Blind- oder Heißfolienprägung ausgeführt werden.

Reliefprägen

Strukturprägung

Dies ist ebenfalls eine Mischung aus Veredeln durch Verformen und Fügen.

Das Verfahren gleicht dem beim Planprägen, jedoch sind Teile des Prägestempels zusätzlich strukturiert.

Diese Struktur wird auf Heißfolie und Trägerstoff übertragen. Ist die Struktur so fein, dass sie nur auf die Folie, nicht aber auf den Trägerstoff durchdrückt, spricht man von Microembossing. Die Wirkung ähnelt einem Hologramm.

Strukturprägen

Kalenderveredelung – Fügen

Kaltfolientransfer

Der Kaltfolientransfer ist ein neueres Veredelungsverfahren für den Offsetdruck.

Dabei wird inline aus einem Druckwerk ein spezieller Klebstoff aufgedruckt und in einem weiteren Druckwerk mit einer Folientransfervorrichtung die mehrschichtige Kalttransferfolie zugeführt. Nur die metallische Farbschicht und eine Schutzlackschicht bleiben am Kleber haften. Die verbrauchte Trägerfolie wird wieder aufgewickelt.

Kaltfolientransfer

Hologrammfolien

Dreidimensionale Effekte, hervorgerufen durch Lichtbrechung. Diese können zudem noch animiert sein und beim Bewegen des Objekts zwei oder mehr unterschiedliche Abbildungen zeigen.

Da dieses Verfahren fälschungssicher ist, wird es häufig auch als Produktschutz verwendet. (z.B. auf Kreditkarten, Medikamentenpackungen usw.)

Hologrammfolien

Folienkaschieren (auch Kaschieren, Cellophanieren)

Darunter versteht man einseitiges, flächiges Verkleben eines Materials (z.B. Papier, Karton) mit einer Folie.

Dies dient in erster Linie dem Schutz gegen Verschmutzung, Feuchtigkeit und anderen Umwelteinflüssen und bringt längere Haltbarkeit.

Es gibt Matt-, Glanz- und Sonderfolien. Die Wirkung bzw. die Unterschiede sind dabei ähnlich wie bei Matt- u. Glanzlack zu sehen.

Folienkaschieren

Kalenderveredelung – Trennen

Schneiden

Findet in unserem Hause auf verschiedene Arten statt, abhängig von Format, Auflage und Verwendungszweck.

Plakate und Kalender in Großauflagen: Auf mehreren vollautomatischen Schneidemaschinen bis zu 185 cm Einlaufbreite. Trennschnitte auch inline in der Offsetdruckmaschine. Plakate in kleineren Auflagen, Trennschnitt und Seitenbeschnitt: inline in der Digitaldruckmaschine.

Größere Formate als 190 cm Einlaufbreite werden auf halbautomatischer Schneidemaschine geschnitten. Formschnitte, z.B. Folienbuchstaben, werden halbmanuell ausgeführt. (Schneideplotter)

 

Schneiden

Perforieren

Darunter versteht man das komplette oder teilweise Heraustrennen von Konturen aus einem fertigen Druckerzeugnis. (z.B. Die Jahreszahl eines Kalenders wird ausgestanzt, sodass man durch die „Lücke“ ins Kalenderinnere sehen kann).

Von Konturstanzen spricht man, wenn das ganze Produkt durch Stanzung einen unregelmäßigen Umriss bekommt. (z.B. Sternform, Tierform o.ä.)

Perforieren

Schneidplotten

Ein Plotter ist ein Ausgabegerät, das Vektorgrafiken darstellt, ohne sie vorher in eine Rastergrafik umzurechnen. Die lästigen „Treppchen“ oder „Mäusezähnchen“ bei Diagonalen und Kurven kommen also gar nicht erst zu Stande. Ein Schneidplotter ist ein Plotter, bei dem an Stelle der Stifte Messer eingesetzt sind. Damit werden Konturen in eine Folie geschnitten, ohne die Trägerschicht zu beschädigen.

Laserschneiden: das hochmoderne Verfahren kommt da zum Einsatz, wo das Plotten und Stanzen an seine Grenzen stößt.
Damit können auch allerfeinste Motive realisiert werden.

Schneidplotten