Gautschbrief

Gautschen nach alter Drucker Sitte – Eine ziemlich nasse Angelegenheit

Bei Staudigl-Druck wird die Tradition des „Gautschens“ noch aktiv gelebt.

Für acht Mitarbeiter von Staudigl-Druck hieß es tief einatmen und die Luft anhalten: Die frischgebackenen Gesellen kommen um das Bad im kalten Wasser nicht herum. Eine randvoll mit kaltem Wasser gefüllte Blechwanne war das zentrale Stück der Gautsch-Feier, bei der die künftigen Gesellen die sogenannte Wassertaufe erhielten.

Gautschfeier mit zünftigem Betriebsfest

Der Gautschmeister und die Beisitzer verlasen den traditionellen Text des Gautschbrauches, der Schwammhalter war sich seiner Verantwortung des „richtigen“ Schwammhaltens bewusst und die Packer standen bereit, um jegliche Gegenwehr auszuschließen. Am Ende der Zeremonie hieß es „Gott grüß´ die Kunst!“

Dokumentiert wird die Freisprechung durch die Überreichung einer Urkunde – dem Gautschbrief.

Ein zünftiges Betriebsfest mit Essen, Trinken und gemütlichem Beisammensein gab der Gautschfeier einen würdigen Rahmen.

Weitere Informationen zum Gautschen

Das Gautschen ist ein bis ins 16. Jahrhundert zurückreichender Brauch, bei dem Gesellen der Druckbranche nach bestandener Abschlussprüfung im Rahmen einer Freisprechungszeremonie auf einen nassen Schwamm gesetzt und ins kalte Wasser getaucht werden.